Viainvest Test & Erfahrungen

Die P2P-Plattform Viainvest wurde 2008 in Lettland gegründet. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in der lettischen Hauptstadt Riga. Viainvest gehört zur Via SMS Gruppe. Die Gruppe stammt ebenfalls aus Lettland und ist auf die Vergabe von P2P-Krediten spezialisiert.

In der Hauptsache agiert Viainvest in Lettland. Darüber hinaus erfolgt die Kreditvergabe in weiteren 65 Ländern. Die Via SMS Gruppe unterhält zudem Standorte in Polen, in Schweden, in Spanien und in der Tschechischen Republik. Erst kürzlich wurde ein weiterer Standort in Rumänien eröffnet.

Nach eigenen Angaben arbeiten derzeit (Stand November 2018) knapp 150 Leute für die Via SMS Gruppe.

Daten & Fakten zu Viainvest

LogoVIAINVEST
UnternehmenVIA SMS Group
Adresse13. janvāra iela 3, Centra rajons, Rīga, LV-1050, Lettland
Telefon+371 66102939
E-Mailinfo@viainvest.com
Websitehttps://viainvest.com/de

Investitionen und Anleger

Seit seiner Gründung hat die P2P-Plattform Kredite in Höhe von 100 Millionen Euro vergeben. In erster Linie handelte es sich dabei um Ratenkredite. Viele dieser Ratenkredite liefen als Kurzzeitkredite. Im Vergleich zu anderen P2P-Plattformen ist die Summe der Kredite beachtlich. Dem gegenüber stehen aber nur 4700 Nutzer. Wie viele dieser Nutzer nun wirkliche Investoren sind, ist leider nicht ersichtlich. Auch fehlen nähere Angaben über die Rückzahlungsbereitschaft der Kreditnehmer. Wie bei allen ausländischen P2P-Portalen sind diese Zahlen immer mit Vorsicht zu genießen.

Besonderheiten bei Viainvest

Wie bereits erwähnt, ist Viainvest eine Tochtergesellschaft der Via SMS Gruppe. Hinter den eigentlichen Kreditgeschäften steht somit die Via SMS Gruppe. Sie verkauft einen Teil ihrer Kredite über Viainvest. Das bedeutet, dass der Kredit zwar ursprünglich über die Via SMS Gruppe läuft, aber der Investor sein Geschäft über die Viainvest-Plattform abwickelt. Die Rückkaufgarantie für die Kredite wird einzig von Viainvest ausgegeben. Gerät die P2P-Plattform Viainvest in finanzielle Schwierigkeiten, dann tritt die Via SMS Gruppe nicht für den Kreditausfall ein.

Generell ist die Via SMS Gruppe immer mit 5 % an den Krediten der Viainvest beteiligt. Die Anleger kaufen somit nie den vollen Kredit. Sie investieren immer nur zu 95 %. Die Ratenzahlungen werden aber immer direkt an die Viainvest geleistet. Von dort werden sie an die Investoren weitergegeben. Die Kreditnehmer zahlen einen hohen Zinssatz. Davon wird aber nur ein kleiner Teil an den Investor weitegegeben. Die Differenz bleibt bei Viainvest.

Das sollte man über Viainvest wissen

Zinsen und Rendite

Die Rendite bei Viainvest liegt zwischen 10 und 12 %. Im Vergleich zu anderen P2P-Portalen aus Osteuropa ist sie damit im unteren Durchschnittsbereich angesiedelt. Den größten Gewinn mach die Plattform selber, da die Zinsbeträge für Kreditnehmer bei Viainvest wesentlich höher liegen. Die Rendite hängt von vielen Kriterien ab. Sie richtet sich zum Beispiel nach der Investitionshöhe und nach den Kreditlaufzeiten. Unabhängig ist die Rendite von der Anlageart. Das bedeutet, dass der Investor sich ganz individuell entscheiden kann, ob er nun Autoinvest nutzt oder manuell anlegt. Die Rendite wird davon nicht beeinflusst. Viele Kredite bei Viainvest unterliegen einer Quellensteuer. Generell muss eine Steuer- oder Ansässigkeitsbescheinigung vorgelegt werden. Trotz der Bescheinigung wird die Quellensteuer oft einbehalten. Dadurch kann es Abweichungen von der ursprünglichen Renditegarantie geben. Die Rendite kann somit geringer ausfallen.

Die Rückkaufgarantie

Viainvest bietet für die Kredite eine Rückkaufgarantie an. Gerät der Kreditnehmer in Zahlungsschwierigkeiten, dann springt Viainvest für den Kreditausfall ein. Die Garantie greift, wenn der Kreditnehmer mindestens 30 Tage in Rückzahlungsverzug ist. Die Garantie bezieht sich nicht nur auf die Investitionssumme. Der Investor erhält auch die Rendite. Die Rückkaufgarantie bietet für den Investor eine Sicherheit. Allerdings kann niemand sagen, wie viele Kreditausfälle die Viainvest verkraften kann. Generell wird die Rückkaufgarantie nur durch Viainvest übernommen. Sollte einmal der Ernstfall eintreten und Viainvest zahlungsunfähig werden, dann entfallen auch die Garantieansprüche. Die Via SMS Gruppe springt hier nicht ein.

Die Risiken für den Investor

Regulierungsverantwortung

Auf den ersten Blick scheint die Geldanlage bei Viainvest sicher zu sein. Die Rückkaufgarantie minimiert das Risiko für den Anleger. Doch es empfiehlt sich genauer hinzusehen. Die P2P-Plattform Viainvest ist der Geschäftspartner für die Investoren. Doch die Viainvest vergibt die Kredite nicht selber. Somit verwaltet sie nur bedingt das Geld der Investoren. Sie agiert als eine Art Vermittler zwischen Investor und den Kreditgebern. Die Kredite selber werden durch die Via SMS Gruppe vergeben. Die arbeitet aber wiederum mit untergeordneten Kreditgebern zusammen. Letztendlich verläuft die eigentliche Kreditvergabe über die Subkreditgeber. Schon hier wird ersichtlich, dass die Regulierung im Ernstfall schwierig wird. Die Rückkaufgarantien werden nur von der Viainvest übernommen. Geht die Pleite wird sie von der Via SMS Gruppe abgestoßen. Zudem handelt es sich bei Viainvest um ein eigenständiges Tochterunternehmen. Via SMS ist hier nicht in der Verantwortung.

Verbrauchschutzbehörden nur in Lettland

Die P2P-Plattform ist in Lettland ansässig. Es handelt sich bei der P2P-Plattform um eine Konsumentenkreditgesellschaft mit Lizenz. Nach eigenen Angaben ist hier das lettische Verbraucherschutzzentrum für Regulierungen zuständig. Doch leider gibt es zu dieser Institution keine näheren Angaben. Niemand kann also sagen, in welcher Form das Zentrum bei einer Pleite des Unternehmens handeln kann. Unklar ist auch, ob dieses Verbraucherschutzinstitut sich bei der Kreditvergabe auf den Standort des Firmensitzes oder auf den Standort des Kreditnehmers oder eigentlichen Kreditgebers bezieht. Eventuell muss das Zentrum also gar nicht einspringen, wenn der Kredit zum Beispiel in Polen oder Estland vergeben wurde.

Vorsicht mit Bezeichnungen

Viele ausländische P2P-Plattformen haben Zusatzbezeichnungen. Das ist auch bei Viainvest der Fall. Der Investor beachtet diese Bezeichnungen kaum und ordnet sie irrtümlich dem Firmennamen zu. Eigentlich trägt die Plattform den Namen Viainvest Sia. Die Unternehmenszusatzbezeichnung Sia ist vergleichbar mit der deutschen Bezeichnung GmbH. Es handelt sich somit um eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung. Im Ernstfall wird der Inverstor kaum seine Schadensansprüche durchsetzen können.

Die Kreditvergabe in unterschiedlichen Ländern

Viainvest vergibt nach eigenen Angaben ihre Kredite in 65 Ländern. Geht die Viainvest Pleite, dann muss der Kreditnehmer zuerst einmal in Erfahrung bringen, in welchem Land der Kredit vergeben wurde. Erst jetzt kann er Schadensersatzansprüche geltend machen und den Kreditnehmer zur Zahlung auffordern. Er muss hier jedoch beachten, dass das Mahnwesen und der Inkassoprozess in anderen Ländern nicht mit Deutschland vergleichbar sind. Auch die rechtliche Grundlage ist völlig unterschiedlich. In den meisten Fällen kann die Kreditrückzahlung nicht so einfach gefordert werden. In Deutschland erworbene Titel können generell nicht im Ausland vollstreckt werden. Selbst innerhalb der Europäischen Union benötigt man einen europäischen Titel, um überhaupt eine Vollstreckung auf den Weg zu bringen.

Steuerliche Besonderheiten bei Viainvest

Steuerliche Unterschiede zu anderen P2P-Plattformen

Der größte Unterschied zu anderen P2P-Plattformen liegt bei Viainvest in den steuerlichen Maßnahmen. Viainvest behält die Quellensteuer von den Investoren ein. Diese Quellensteuer bezieht sich auf Investitionsbeträge in dem Land, in dem der Kredit vergeben wurde. Viainvest sieht darin wesentliche Steuervorteile für den Anleger. Seitens des Unternehmens heißt es, dass die Steuern für die Investition und die daraus resultierende Rendite bereits bezahlt sind. Doch das ist leider nicht immer der Fall.

Generell müssen sämtliche Gewinne und Renditen aus Investitionsgeschäften bei der Steuererklärung angegeben werden. Das gilt auch für die Investitionen innerhalb von P2P-Plattformen. Hier herrscht oft der Irrglaube, dass aufgrund des privaten Hintergrundes keine Steuern gezahlt werden müssen. Zwar ist es eine Investition, die von privat an privat getätigt wird, aber trotzdem muss sie versteuert werden. Die Finanzbehörden im Land des Investors entscheiden letztendlich, ob sie die Einbehaltung der Quellensteuer durch Viainvest überhaupt anerkennen. Ist das nicht der Fall, dann wird doppeltversteuert.

Der Investor führt somit nicht nur die Quellensteuer an Viainvest ab, er wird auch zusätzlich von den eigenen Finanzbehörden zur Kasse gebeten. Die Quellensteuer, die Viainvest beim Investor einbehält, bezieht sich nur auf die Steuern, die im Land des Kreditnehmers anfallen. Entscheidend ist hier also, ob es bilaterale Steuerabkommen zwischen dem Land des Investors und dem Land des Kreditnehmers gibt.

Kritik an den Steuermaßnahmen

Generell kritisieren Anleger, dass Viainvest die Quellensteuer einfach einbehält. Dadurch kann sich die Rendite schon beachtlich minimieren. Ganz entscheidend dafür ist die Höhe der Quellensteuer im Land des Kreditnehmers. Doch leider kann so mancher Investor durch die Sprachbarriere dazu öffentlich keine Angaben finden. Auch Steuerberater kommen hier an ihre Grenzen. Ein deutscher Steuerberater weiß nicht automatisch, welcher Quellensteuersatz zum Beispiel in Georgien bezahlt werden muss. Der Investor kann sich oft genug nur auf die Angaben der P2P-Plattform verlassen. Er hat nur selten einen genauen Überblick darüber. Ist der Kreditnehmer innerhalb der EU ansässig, dann können eventuell die europäischen Steuerbehörden weiterhelfen.

Die Quellensteuer umgehen

Der Investor kann die Abgabe der Quellensteuer verhindert. Er muss dafür eine Steuerbescheinigung oder eine sogenannte Ansässigkeitsbescheinigung vorlegen. Diese kann er online hochladen. Die jeweiligen Bescheinigungen sind beim zuständigen Finanzamt erhältlich. Die Bescheinigung bezieht sich aber immer nur auf eine bestimmte Investition. Hat der Investor zum Beispiel in zwei Kredite in Spanien investiert, dann reicht eine Bescheinigung.

Hat der Investor dagegen in zwei Kredite in Spanien und in Rumänien investiert, dann benötigt er zwei Bescheinigungen. Die Bescheinigung bezieht sich also immer auf das Land und nicht auf den Kredit. Leider kann es auch vorkommen, dass die Bescheinigung nicht ausreicht oder nicht anerkannt wird. Dann muss der Investor auch weiterhin die Quellensteuer abführen. So gelten zum Beispiel in Tschechien und in Polen völlig andere Steuergesetze. Hier werden deutsche Quellensteuerbescheinigungen nicht anerkannt. In diesem Fall muss der Investor die Steuer in beiden Ländern abführen.

Fazit und Bewertung

Trotz der vielen Besonderheiten ist die Plattform Viainvest bei P2P-Anlegern beliebt. Die Investitionssummen sind steigend. Auch ist das Risiko gering. Natürlich können auch bei Viainvest die Rückzahlungsgarantien ausfallen. Allerdings bringt das Unternehmen schon eine gewisse Markterfahrung mit und hat sich im Laufe der Jahre etabliert. Dadurch bleibt der Ausfall der Kredite und der Garantien überschaubar. Es liegen also Erfahrungswerte zur Krisenzeiten vor.

Der Nachteil bei Viainvest liegt in der steuerlichen Regelung. So mancher Investor erhält dadurch am Ende eine viel geringere Rendite. Das gilt insbesondere, wenn er zweimal versteuern muss. Experten kritisieren auch die unübersichtliche Kreditvergabe. Vom Investor geht das Geld zuerst an Viainvest. Von dort wird es an die Via SMS Gruppe weitergeleitet. Die geben es wiederum an Kreditgeber. Erst im letzten Schritt landet die Investition beim Kreditnehmer.

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